Der E-Commerce-Markt: ein Mosaik aus Plattformen und Möglichkeiten 

Die anhaltende Pandemie hat in Europa das Gleichgewicht der Konsumgüterindustrie nachhaltig verändert und das Wachstum des E-Commerce noch einmal beschleunigt.  

So hat sich der Marktanteil des Onlinehandels in Großbritannien innerhalb von zwei Jahren fast verdoppelt. Er stieg von 7,4 % im Jahr 2019 auf 13,8 % im Jahr 2021 (1,4 % in Deutschland). Während E-Commerce in der Konsumgüterindustrie in der Vergangenheit nur ein bis zwei Prozent ausgemacht hat, nimmt die Online-Revolution vor allem in den Kategorien Lebensmittel und Getränke, Haushaltswaren und Beautyprodukte zunehmend an Fahrt auf. Dabei verändert sich die E-Commerce-Landschaft in einem noch nie dagewesenen Tempo. Doch der Markt ist auch fragmentierter denn je, mit einer immer breiteren Palette an digitalen Einkaufsmöglichkeiten. 

Um den Bedürfnissen ihrer Kunden gerecht zu werden, haben europäische Einzelhändler ihre Online-Präsenz ausgeweitet und bieten verstärkt verschiedene Optionen an. Dazu gehören u.a. Click-and-Collect-Angebote (hier gilt Großbritannien als Marktführer), die Drive-Thru-Abholung (vor allem in Frankreich populär) oder die Lieferung nach Hause, genutzt von vielen Konsumenten in ganz Europa. Die Konkurrenz ist hoch: Generalisten wie Amazon oder Ocado sowie Spezialisten wie Zooplus agieren als “Pure Player”, während Marken oft eigenständig über On-Demand, Direct-to-Consumer-Vertrieb, Online-Marktplätze oder soziale Plattformen arbeiten.  

Aufgrund derr starken Fragmentierung müssen die Akteure diesen komplexen Markt umfassend abdecken, einschließlich der verschiedenen E-Commerce-Kanäle – von A (Aldi) bis Z (Zooplus). 

Chancen für morgen schon heute entdecken 

Vor der Pandemie ermittelte NielsenIQ ein E-Commerce-Wachstum von 9 % in Großbritannien. In der ersten Hälfte des Jahres 2021 lag der Markanteil bereits bei 37 %. 

In Ländern wie Großbritannien, Italien, Spanien und den Niederlanden sind die Online-Verkäufe dabei die Offline-Verkäufe um zweistellige Prozentsätze zu übertreffen. Die Anbieter von Konsumgütern haben daher keine andere Wahl, als aufkommende Trends, neue Einkaufsmöglichkeiten sowie Wettbewerber genau im Auge zu behalten. Hersteller, Einzelhändler und Marken müssen wissen, wie sie diese sich wandelnden und immer komplexeren Absatzchancen nutzen können.  

Sowohl für kleinere als auch für fortgeschrittenere Anbieter gilt in einem fragmentierten und hart umkämpften Markt Folgendes, wenn sie nicht nur überleben, sondern auch wachsen möchten: 

• Nutzen Sie die zuverlässigsten und präzisesten Daten, die verfügbar sind, um künftige Möglichkeiten messen und voraussagen zu können. Ein Gesamtüberblick hilft dabei, die besten Chancen zu erkennen oder aufstrebende Wettbewerber zu identifizieren. 
• Erkennen Sie, welcher Kanal das beste Potenzial für Ihre aktuellen und zukünftigen Produkte bietet. Auch wenn es im Onlinehandel kein Patentrezept gibt, sollten Hersteller wissen, welche Plattformen für ihre Kategorie oder Größe die größten Erfolgschancen bieten. Kleine Marken könnten sich aufgrund der niedrigeren Einstiegshürden beispielsweise für Amazon oder Ocado entscheiden, doch sollten sie auf jeden Fall die gesamte Einzelhandelslandschaft im Auge behalten, um keine anderen Möglichkeiten zu verpassen. 
• Optimieren Sie Ihr Online-Marketing auf verschiedenen Plattformen Sobald sie in den digitalen Regalen stehen, müssen Marken Prioritäten setzen und smarte Promotionsaktionen planen, um sich zu behaupten. 

Da sich die E-Commerce-Landschaft mit einer noch nie dagewesenen Geschwindigkeit entwickelt, ist eines sicher: Der Kanal bietet ein enormes Wachstumspotenzial für diejenigen Einzelhändler und Hersteller, die die Marktentwicklungen verstehen, die Chancen von morgen erkennen und die richtigen Strategien zur Hand haben. 

Methode 

¹Quelle: NielsenIQ Homescan, für das laufende Jahr bis zum 17. Juli 2021. 

²Quelle: NielsenIQ Total Store Read, für das laufende Jahr bis zum 19. Juni 2021