Studie zur GfK Sortimentskaufkraft 2024
Bruchsal, 5. Dezember 2024 – Die Deutschen lieben Süßes – und das nicht nur in der Vorweihnachtszeit. 2024 gibt jeder Einwohner der Bundesrepublik im Schnitt 245 Euro für Süßwaren aus und damit mehr als für jede andere Lebensmittelgruppe. Die Kaufkraftpotenziale unterscheiden sich je nach Region jedoch erheblich. Das zeigt die neue Studie zur GfK Sortimentskaufkraft 2024, die das verfügbare Ausgabepotenzial für mehr als 60 Produktgruppen untersucht.
Gemessen an der Einzelhandelskaufkraft, die in diesem Jahr 6.770 Euro pro Kopf beträgt, entspricht der Anteil von Süßwaren an allen Ausgaben im Food- und Nonfood-Bereich 3,6 Prozent. Die Pro-Kopf-Kaufkraft für Süßwaren verteilt sich regional jedoch sehr unterschiedlich und variiert dieses Jahr von 301 Euro im Landkreis Starnberg bis 203 Euro im Stadtkreis Gelsenkirchen. Insgesamt fließen 2024 bundesweit 20,7 Milliarden Euro in den Süßwarenhandel.
Filip Vojtech, Einzelhandelsexperte im Bereich Geomarketing von NIQ-GfK, kommentiert: „Unsere Daten zur Sortimentskaufkraft zeigen, dass die Deutschen schon immer gerne Süßes gekauft haben. Mit 13,4 Prozent ist die Kaufkraft für Süßwaren 2024 im Vergleich zum Vorjahr aber deutlich stärker angewachsen als die vieler anderer Sortimente im Foodbereich. Damit geben die Deutschen mehr für Süßes als für jede andere Lebensmittelgruppe aus – und erstmals auch mehr als für das Sortiment Wurst, das in den letzten Jahren Spitzenreiter im Kaufkraftranking war.“
Die Pro-Kopf-Kaufkraft misst das durchschnittliche, verfügbare Ausgabepotenzial am Wohnort der Konsumenten und bezieht sich dabei auf alle Einwohner einer Region. Zwar konsumieren nicht alle Menschen die Produkte in gleichem Umfang – eine Ausweisung pro Kopf erlaubt jedoch den direkten Vergleich zwischen den Kaufkraftpotenzialen je Sortiment und je Region.
Regionale Kaufkraftverteilung: Starnberger geben am meisten für Süßes aus
Eine Betrachtung auf Ebene der deutschen Stadt- und Landkreise zeigt, dass die regionale Verteilung der Kaufkraft für Süßwaren deutlich homogener ist als die für andere Sortimente im Foodbereich. Mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 301 Euro belegt der Landkreis Starnberg den ersten Platz, womit die Starnberger knapp 23 Prozent über dem Bundesdurchschnitt liegen. Auf den Rängen zwei und drei folgen der Stadtkreis Neustadt an der Weinstraße und der Landkreis Rhein-Kreis Neuss mit jeweils 294 Euro pro Kopf und 20 Prozent mehr verfügbarem Ausgabepotenzial als der Durchschnittsdeutsche.
Top 10 Stadt- und Landkreise: Kaufkraft für Süßwaren
Rang | Stadt- oder Landkreis | Einwohner | Kaufkraft für Süßwaren je Einwohner in € | Kaufkraftindex für Süßwaren je Einwohner* |
1 | LK Starnberg | 138.785 | 301 | 122,7 |
2 | SK Neustadt an der Weinstraße | 53.981 | 294 | 119,9 |
3 | LK Rhein-Kreis Neuss | 457.264 | 294 | 119,7 |
4 | SK Erlangen | 116.562 | 293 | 119,6 |
5 | LK München | 355.890 | 290 | 118,2 |
6 | LK Main-Taunus-Kreis | 242.420 | 288 | 117,4 |
7 | LK Rheinisch-Bergischer Kreis | 286.213 | 287 | 117,1 |
8 | LK Harburg | 261.890 | 287 | 116,9 |
9 | SK Wolfsburg | 125.961 | 285 | 116,1 |
10 | LK Hochtaunuskreis | 239.488 | 285 | 116,0 |
Im letztplatzierten Stadtkreis Gelsenkirchen stehen den Einwohnern hingegen 203 Euro pro Person für Süßwaren zur Verfügung, was 83 Prozent des deutschen Durchschnitts entspricht. Damit geben die Starnberger rund das 1,5-Fache der Gelsenkirchener für Süßes aus. Die durchschnittlichste Kaufkraft für Süßwaren gibt es im Landkreis Leipzig, wo die Menschen exakt 245 Euro pro Kopf für Schokolade, Gummibärchen und Co. ausgeben.
Zur Studie
Die GfK Sortimentskaufkraft 2024 basiert auf Erhebungen und Analysen des Einkaufsverhaltens von Verbrauchern im Einzelhandel. Darunter sind auch Panel-Daten, die kontinuierlich die Ausgaben privater Haushalte für Fast Moving Consumer Goods und Nonfood erfassen. Auf Basis dieser Verbraucherinformationen weist der Bereich Geomarketing von NIQ-GfK über soziodemografische Abgleiche und geostatistische Modellierungen eine regionale, sortimentsbezogene Kaufkraft für mehr als 60 Sortimente aus. Für folgende 17 Sortimentsobergruppen ist zudem eine Unterteilung nach stationärem und Online-Handel möglich: Foodbereich (01), Gesundheit und Pflege (02), Bekleidung (03), Schuhe und Lederwaren (04), Einrichtungsbedarf (05), Hausrat (06), Elektrohaushaltsgeräte (07), Unterhaltungselektronik und elektronische Medien (08), Informationstechnologie (09), Telekommunikation (10), Foto und Optik (11), Uhren und Schmuck (12), Bücher und Schreibwaren (13), Spielwaren und Hobbys (14), Sportbedarf und Camping (15), Baumarktsortimente (16) sowie Baby- und Kinderartikel (17).
Die Daten liegen flächendeckend für alle administrativen und postalischen Gebietseinheiten vor – von den Bundesländern über Kreise und Gemeinden bis hin zu 5-stelligen Postleitzahlen. Für verschiedene europäische Länder sind ebenfalls Studien zur allgemeinen Sortimentskaufkraft verfügbar. Zudem können für Deutschland auf Anfrage regionale Kaufkraftpotenziale für rund 300 Sortimentskategorien berechnet werden.
Die Kaufkraft wird als nominaler, das heißt nicht inflationsbereinigter, Prognosewert ausgewiesen. Sie bezieht sich auf den Wohnort, nicht auf den Einkaufsort. Die Daten stellen Durchschnittswerte für alle Einwohner einer Region dar. Rückschlüsse auf die Vermögenswerte von Einzelpersonen sind daher falsch.
Weitere Informationen
zu den regionalen Marktdaten von NIQ-GfK finden Sie hier.
Bildmaterial in Druckauflösung
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Pressekontakt: Thomas Muranyi, T +49 911 395 4928, thomas.muranyi@nielseniq.com
Über GfK – ein NielsenIQ Unternehmen
Seit 90 Jahren vertrauen uns Kunden auf der ganzen Welt, denn wir beantworten datenbasiert zentrale Fragen für ihre Entscheidungsprozesse. Wir unterstützen ihr Wachstum durch unser umfassendes Verständnis des Kaufverhaltens und der Dynamiken, die Märkte, Marken und Medientrends beeinflussen. 2023 haben die Branchenführer GfK und NielsenIQ sich zusammengeschlossen und bieten ihren Kunden durch diesen Zusammenschluss eine einmalige globale Reichweite. Mit einer ganzheitlichen Sicht auf den Handel und den umfassendsten Erkenntnissen über Konsumenten, bereitgestellt durch zukunftsweisende Analytik auf modernsten Plattformen, treibt GfK „Growth from Knowledge“ voran.