Press Release

Wie Wetter und gesunder Lebensstil Einkaufsentscheidungen beeinflussen: Aktuelle Daten zum Schweizer Detailhandel

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Wie Wetter und gesunder Lebensstil Einkaufsentscheidungen beeinflussen: Aktuelle Daten zum Schweizer Detailhandel



Neues NIQ Retail Spend Barometer bietet umfassenden Überblick über den FMCG- und
T&D-Markt in der Schweiz

Root, 5. Dezember 2024 – Die Privatausgaben für Produkte des täglichen Bedarfs (FMCG) und technische Gebrauchsgüter (Tech & Durables) in der Schweiz sind im dritten Quartal 2024 auf Vorjahresniveau (0,1 Prozent Wachstum). Der Gesamtumsatz betrug in diesem Zeitraum 12,5 Milliarden
Schweizer Franken. Für Güter des täglichen Bedarfs gaben Konsumenten mehr Geld aus als im dritten Quartal 2023, dafür sparten sie bei technischen Gebrauchsgütern. Das zeigt das neue NIQ Retail Spend Barometer: Es kombiniert Daten aus den
Retail Panels von NIQ und GfK, um in der Schweiz einen holistischen Überblick über Marktpotenziale und Entwicklungen zu geben.

Im dritten Quartal 2024 lag die Konsumentenstimmung in der Schweiz deutlich über den Vergleichswerten von 2023, allerdings immer noch unter Durchschnitt. Die sich erholende Konsumentenstimmung spiegelt sich in leicht steigenden Privatausgaben, insbesondere bei Gütern des täglichen Bedarfs. Hinzu kommt, dass die Teuerung laut Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) auf weniger als 1 Prozent zurückgegangen ist. Einzelne Produktgruppen wie Nahrungsmittel und Getränke werden sogar günstiger. Auch das schlechtere Wetter mit wenigen Sonnentagen und lokal deutlich kühleren Temperaturen wirkte sich auf das Kaufverhalten der Verbraucher aus.

Umsatzwachstum bei Produkten des täglichen Bedarfs

Im Markt für Fast Moving Consumer Goods (FMCG) wurde im Vergleich zum dritten Quartal 2023 ein Umsatzwachstum von 0,8 Prozent erreicht. Diese Entwicklung wurde vor allem durch die leichten Preissteigerungen getrieben, nicht durch höhere Absatzmengen. Auch im Jahresverlauf folgt die Entwicklung der Teuerungsrate.

Das schlechtere Wetter im dritten Quartal beeinflusste zum Beispiel das Kaufverhalten bei Getränken: Alkoholische Getränke wie Wein und Spirituosen verlieren im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (4,3 Prozent Umsatzrückgang), weil typische Anlässe zum Alkoholgenuss wie Outdoor-Feiern und Grillen mit Freunden wetterbedingt ausfallen mussten. Alkoholfreie Getränke entwickelten sich ebenfalls rückläufig, mit einem Umsatzminus von 1,8 Prozent aber deutlich weniger stark. Umsatzverluste bei alkoholischen Getränken sind schon seit einigen Jahren – auch auf Grund eines allgemeinen Trends hin zu einer gesünderen Lebensweise – zu beobachten. Positiv wirkte sich das schlechte Wetter hingegen auf den Konsum von Schokolade aus (Umsatzwachstum von 5 Prozent), während salzige Snacks auf Vorjahresniveau blieben.

Frische Lebensmittel erlebten eine Umsatzsteigerung von 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die von den Detailhändlern angekündigten Preisabschläge werden im Wesentlichen erst im vierten Quartal ins Gewicht fallen.

Im Gegensatz dazu sind Grundnahrungsmittel und Haltbare Convenience überdurchschnittlich stark gewachsen (insgesamt 4,6 Prozent Umsatzwachstum). Auch hier ist mit einem Wachstum im vierten Quartal zu rechnen: Die Empfehlungen, einen privaten Notvorrat anzulegen, könnten zu einer hohen Nachfrage zum Jahresende führen.

Technische Konsumgüter: Rückgang verlangsamt sich im Jahresverlauf

Insgesamt verzeichnet der Bereich Tech und Durables einen Umsatzrückgang von 2,1 Prozent im Vergleich zum dritten Quartal 2023. Insbesondere der Markt für Do-it-yourself und Heimwerkerbedarf (5,9 Prozent Umsatzverlust) und für technische Konsumgüter (4,8 Prozent Umsatzrückgang) lassen im Vergleich zum Vorjahr nach, während Home Appliances leicht wachsen (0,3 Prozent Umsatzwachstum).

Bei Heimwerkerbedarf ist ein deutlicher Einfluss des kälteren Wetters zu erkennen, da besonders Kategorien wie Gartenbewässerung, Gartenpflanzen oder -dekoration rückläufig waren. Auch im Bereich Wohnen blieben Kategorien wie Gartenmöbel oder Sonnenschirme/Sonnenschutz besonders stark hinter dem Vorjahr zurück.

Die Verluste bei technischen Konsumgütern sind vor allem durch eine Marktsättigung nach überdurchschnittlich hoher Nachfrage in den letzten drei Jahren zu erklären. Haushaltskleingeräte mit innovativen Features, zum Beispiel Haarstyling-Geräte, elektrische Zahnbürsten oder Fritteusen konnten gegen den Trend wachsen. 

Positiv entwickelte sich der Bereich Sport (1,7 Prozent Umsatzwachstum), unter anderem bei Kategorien wie Radsport, Laufbänder, Hanteln, Sportschuhe oder Sporternährung. Auch hier zeigt sich der Trend hin zu einem gesunden Lebensstil. Der Bereich Fashion profitiert vom frühen Herbstbeginn, da schon frühzeitig wärmere Kleidung gekauft wurde. Das führte zu einem Umsatzwachstum von 3,5 Prozent – was die starken Verluste im Sommer (5,6 Prozent Umsatzrückgang) jedoch nicht wett machen kann.

Erfolgsstrategie zwischen Mikro- und Makrotrends

“Es gibt viele Markteinflüsse, die Händler und Hersteller nicht kontrollieren können, zum Beispiel die Inflation oder das Wetter. Umso wichtiger ist es, die Trends zu erkennen, die entgegen allen äußeren Einflüssen stabil wachsen. In der Schweiz sind das zum Beispiel ein gesunder Lebensstil und innovative Produkte, die den Verbrauchern einen Mehrwert liefern“, kommentiert Oliver Schmitz, Head of Retail DACH bei NIQ/GfK. „Mit unseren umfassenden Markt- und Konsumentendaten bieten wir Händlern und Herstellern Transparenz darüber, wie genau sich diese Makrotrends auf Kaufentscheidungen vor Ort auswirken. Das ist die Grundlage für eine langfristige Erfolgsstrategie.“

Pressekontakt: Verona Klug , T +41 41 632 9115,
 Verona.Klug@nielseniq.com


Zur Studie

    Das NIQ Retail Spend Barometer untersucht die in der Schweiz getätigten Privatausgaben für FMCG- sowie Tech-and-Durables-Produkte. Es erfasst die realen Abverkaufszahlen und misst die Entwicklung der Einkaufstrends. Zu den erfassten Gütern des täglichen Bedarfs gehören haltbare und frische Lebensmittel, Getränke und Drogeriewaren; zu den Tech-and-Durables-Kategorien gehören technische Konsumgüter, Haushaltsgeräte und Heimwerkerbedarf.

    Die Daten stammen aus den Einzelhandelsanalysen von NielsenIQ und GfK, die zusammen die Umsätze von über 350.000 Handelspartnern weltweit messen.


    Über NIQ

    NIQ ist das weltweit führende Consumer Intelligence Unternehmen, das ein umfassendes Verständnis des Kaufverhaltens von Verbrauchern liefert und neue Wege zum Wachstum aufzeigt. Im Jahr 2023 schlossen sich NIQ und GfK zusammen, zwei Branchenführer mit beispielloser globaler Reichweite. Mit einer ganzheitlichen Betrachtung des Einzelhandels und den umfassendsten Einblicken in das Konsumverhalten, die mittels fortgeschrittener Analysen über hochmoderne Plattformen geliefert werden, bietet NIQ das Gesamtbild — the Full View™.

    NIQ, ein Portfoliounternehmen von Advent International, ist in mehr als 100 Märkten tätig und deckt mehr als 90 % der Weltbevölkerung ab. Weitere Informationen finden Sie unter niq.com/de.


    Über GfK – ein NielsenIQ Unternehmen

    Seit 90 Jahren vertrauen uns Kunden auf der ganzen Welt, denn wir beantworten datenbasiert zentrale Fragen für ihre Entscheidungsprozesse. Wir unterstützen ihr Wachstum durch unser umfassendes Verständnis des Kaufverhaltens und der Dynamiken, die Märkte, Marken und Medientrends beeinflussen. 2023 haben die Branchenführer GfK und NielsenIQ sich zusammengeschlossen und bieten ihren Kunden durch diesen Zusammenschluss eine einmalige globale Reichweite. Mit einer ganzheitlichen Sicht auf den Handel und den umfassendsten Erkenntnissen über Konsumenten, bereitgestellt durch zukunftsweisende Analytik auf modernsten Plattformen, treibt GfK „Growth from Knowledge“ voran.