KI erobert die Geschenkesuche: Jeder Dritte nutzt ChatGPT & Co. zu Weihnachten 
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KI erobert die Geschenkesuche: Jeder Dritte nutzt ChatGPT & Co. zu Weihnachten 

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KI erobert die Geschenkesuche: Jeder Dritte nutzt ChatGPT & Co. zu Weihnachten 


Nürnberg, 3. Dezember 2025 – Der neue Weihnachtshelfer heißt KI. Immer mehr Menschen in Deutschland nutzen generative KI wie ChatGPT für die Geschenkesuche – insbesondere junge Erwachsene und Familien mit Kindern. Trotz der aktuellen Krisen bleibt die Festtagsstimmung dabei allgemein hoch: Mehr als 80 Prozent der Deutschen wollen sich das Fest nicht verderben lassen. Das Ausgabeverhalten ist jedoch gespalten: Viele bleiben sparsam, während andere deutlich mehr ausgeben und den Durchschnitt auf 366 Euro pro Person treiben. 

Trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage bleibt Weihnachten für die große Mehrheit der Menschen in Deutschland ein fester Bestandteil des Jahres. 82 Prozent der Befragten geben an, sich das Fest nicht durch die aktuellen Krisen verderben lassen zu wollen. 

Gleichzeitig zeigt sich eine anhaltende Unsicherheit mit Blick auf die eigenen Ausgaben. Rund 40 Prozent der Konsumenten können aktuell noch nicht verlässlich sagen, wie viel sie in diesem Jahr für Geschenke ausgeben werden.  


Polarisierung statt allgemeine Spar-Weihnachten  

Die durchschnittlich geplanten Ausgaben pro Person liegen 2025 bei 366 Euro. Zum Vergleich: Ihre Ausgaben für 2024 beziffern die Befragten rückblickend auf durchschnittlich 350 Euro. 

Hinter diesem Anstieg steht jedoch kein flächendeckender Mehrkonsum. Im Gegenteil: In nahezu allen Produktkategorien gibt es mehr Menschen, die weniger ausgeben wollen als solche, die ihr Budget erhöhen möchten. Allerdings planen jene, die ihr Budget erhöhen wollen, derartig höhere Beträge als früher, dass dadurch der Durchschnitt insgesamt nach oben getrieben wird. 

Damit öffnet sich die Schere weiter: Auf der einen Seite steht ein ausgeprägtes Sparverhalten, auf der anderen eine steigende Bereitschaft zu mehr Ausgaben.   


Familien geben zu Weihnachten rund 70 Prozent mehr aus  

Weihnachten ist für viele Menschen in Deutschland vor allem ein Fest für Kinder. Und genau hier zeigt sich die größte Ausgabebereitschaft – selbst unter schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen. Familien mit Kindern bis 15 Jahre planen im Durchschnitt 512 Euro für Weihnachtsgeschenke ein. Das sind 72 Prozent mehr als bei Personen ohne Kinder (298 Euro). Während Haushalte mit Kindern gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 12 Prozent einplanen, bleiben die Budgets kinderloser Haushalte nahezu unverändert (–1 Prozent). 

Auch geschlechtsspezifisch zeigen sich deutliche Unterschiede: Männer wollen 2025 durchschnittlich 419 Euro ausgeben (+5 Prozent gegenüber 2024), Frauen dagegen 306 Euro (+1 Prozent). Der Abstand zwischen den Geschlechtern fällt damit größer aus als in den Vorjahren – auch, weil Männer in vielen Haushalten weiterhin einen größeren Teil der Familienausgaben tragen und Familien wie oben erwähnt ihre Ausgaben insgesamt steigern. 


Jüngere und Familien setzen verstärkt auf Second Hand 

Parallel dazu gewinnt das Thema Second Hand weiter an Bedeutung. Bereits 30 Prozent der Deutschen planen, zu Weihnachten Second-Hand- oder refurbished Produkte zu verschenken, also gebrauchte oder professionell wiederaufbereitete Ware. Besonders ausgeprägt ist dieser Trend in den jüngeren Altersgruppen: Bei den 18- bis 29-Jährigen liegt der Anteil bei 46 Prozent, bei den 30- bis 39-Jährigen bei 39 Prozent. In den älteren Altersgruppen spielt Second Hand dagegen eine deutlich geringere Rolle. Hier sinkt der Anteil auf 17 Prozent bei den 60- bis 69-Jährigen und acht Prozent bei den über 70-Jährigen. 

Familien zeigen wiederum eine höhere Offenheit: 45 Prozent der Haushalte mit Kindern planen Second-Hand-Geschenke, gegenüber 24 Prozent in Haushalten ohne Kinder. Einen klaren Zusammenhang mit dem Einkommen gibt es dagegen nicht. 

„Gerade für Familien, die insgesamt deutlich höhere Ausgaben für Geschenke haben, bietet Second Hand eine Möglichkeit, Kosten zu begrenzen, ohne auf Umfang oder Qualität verzichten zu müssen.“, erklärt Mathias Friedrichs, Experte für Konsumententrends bei NIQ. „Zugleich spielt bei vielen, insbesondere bei jüngeren Eltern, das Thema Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle. Second Hand wird zunehmend zur bewussten und verantwortungsvollen Entscheidung – begünstigt durch eine bessere Verfügbarkeit über Online-Plattformen und aufgearbeitete Produkte sowie eine gewachsene gesellschaftliche Akzeptanz, vor allem bei Kinderartikeln.“  

 


Was 2025 unter den Baum kommt 

Beim Geschenkekauf achten 50 Prozent der Befragten auf nachhaltig hergestellte Produkte – ein Anteil, der sich seit Jahren auf einem konstanten Niveau bewegt (2024: 51 Prozent, 2023: 52 Prozent). Gleichzeitig geben 46 Prozent an, darauf zu achten, dass die Produkte in Deutschland hergestellt wurden. 

Unter den Geschenkekategorien bleiben Lebensmittel und Getränke (z.B. Pralinen, Wein oder kleine Genussgeschenke) ein verlässlicher Klassiker und das beliebteste Geschenk. 

Rang 2025 Rang 2024 Geschenkekategorie Anteil der Befragten, die planen, diese Kategorie zu verschenken (in %) 
Lebensmittel & Getränke 64% 
Gekaufte Gutscheine (ohne Reise, Restaurant & Wellness) 53% 
Spielzeug 52% 
Bekleidung & Schuhe 50% 
Bargeld / Geldgeschenke 50% 

Beschreibung: Die Top-5 Weihnachtsgeschenke der Deutschen 2025 (Quelle: NIQ-Weihnachtsstudie 2025) 

Deutlich dynamischer entwickeln sich dagegen gekaufte Gutscheine: 53 Prozent planen, in diesem Jahr Gutscheine zu verschenken. Sie sind damit von Rang 7 im letzten Jahr auf die zweitbeliebteste Geschenkform in diesem Jahr aufgestiegen. Dabei geht es vor allem um Gutscheine für Waren und Geschäfte. Reise-, Restaurant- oder Wellnessgutscheine verlieren dieses Jahr an Bedeutung. 

„Gutscheine sind in unsicheren Zeiten ein Ausdruck von Pragmatismus. Sie ermöglichen es, eine persönliche Geste zu machen und gleichzeitig das eigene Budget besser zu kontrollieren – anders als klassische Erlebnisgeschenke, deren Kosten und tatsächlicher Wert oft schwerer kalkulierbar sind“, sagt Friedrichs

Parallel dazu bleibt auch der Homeing-Trend sichtbar. Produkte rund um Wohnen und Zuhause werden weiter verschenkt, allerdings mit kleineren Budgets. Geschenke werden damit zurückhaltender, aber bewusster und persönlicher ausgewählt. 


Weniger Restaurant, mehr Discounter 

Gespart wird auch außerhalb des eigentlichen Geschenkekaufs. 57 Prozent der Befragten planen, über die Feiertage weniger Aktivitäten außer Haus zu unternehmen – etwa Restaurant-, Kino- oder Thermenbesuche. Besonders ausgeprägt ist dies bei Menschen mit geringerem Einkommen. 

Zudem geben 50 Prozent an, beim Essen und Trinken zu Hause sparen zu wollen, etwa durch den Verzicht auf teurere Produkte wie Wein oder Fleisch (2024: 51 Prozent). Dieses Verhalten betrifft vor allem Menschen unter 49 Jahren und häufig Haushalte mit Kindern, die bei Geschenken selbst weniger Einsparungen vornehmen. 

Parallel dazu greifen 47 Prozent beim Einkauf bewusst weniger zu Markenprodukten und verstärkt zu Handelsmarken oder Discounterartikeln. Damit setzt sich ein bereits länger sichtbarer struktureller Trend fort: der anhaltende Bedeutungsverlust klassischer Marken zugunsten preisgünstigerer Eigenmarken. 


KI als Inspirationsquelle – vor allem in Familien 

Eine neue Rolle spielt generative Künstliche Intelligenz bei der Geschenkesuche. Insgesamt nutzen bereits 29 Prozent der Deutschen Tools wie ChatGPT, Gemini oder Copilot, um sich inspirieren zu lassen. Der Anteil ist in den jüngeren Altersgruppen besonders hoch: 48 Prozent der 18- bis 29-Jährigen und 45 Prozent der 30- bis 39-Jährigen greifen auf KI-Programme zurück. 

Auch hier zeigt sich ein klarer Zusammenhang mit der Familiensituation: 44 Prozent der Menschen mit Kindern nutzen KI für Geschenkideen, gegenüber 23 Prozent ohne Kinder. Eltern stehen häufig unter hohem zeitlichem Druck und müssen zudem eine größere und vielfältigere Liste an Geschenkwünschen koordinieren. KI-Tools helfen dabei, schnell passende Vorschläge zu generieren, die sich an Budget und Interessen orientieren. 

Ein leichter Zusammenhang zeigt sich auch mit dem Bildungsniveau: Während 35 Prozent der Personen mit Abitur oder Hochschulabschluss KI nutzen, sind es bei den Befragten mit niedrigerem oder mittlerem Bildungsabschluss rund 25 Prozent.  


Zur Studie  

Mit dem NIQ eBUS werden wöchentlich 1.000 Personen im Alter von 18-74 Jahren befragt, die die deutschsprachige Bevölkerung repräsentieren. Die Befragung zum Weihnachtsgeschäft wurde vom  
13. November bis 17. November 2025 durchgeführt. 

Pressekontakt: Julia Mayer, Julia.Mayer@nielseniq.com  


Über NIQ   

Nielsen IQ (NIQ) ist ein weltweit führendes Consumer Intelligence Unternehmen, das ein umfassendes Verständnis des Kaufverhaltens von Verbrauchern liefert und neue Wege zum Wachstum aufzeigt. NIQ ist in mehr als 90 Ländern tätig und deckt rund 85 Prozent der Weltbevölkerung sowie über 7,2 Billionen US-Dollar an globalen Verbraucherausgaben ab. Mit einer ganzheitlichen Betrachtung des Einzelhandels und den umfassendsten Einblicken in das Konsumverhalten, die mittels fortgeschrittener Analysen über hochmoderne Plattformen geliefert werden, bietet NIQ das Gesamtbild — the Full View™. 

Weitere Informationen finden Sie unter www.niq.com/de