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GfK-Konsumklimastudie für Juni 2019 | GfK Presse

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GfK-Konsumklimastudie für Juni 2019 | GfK Presse



Nürnberg,

26.06.2019

Einkommensaussichten erleiden Rückschlag

 

Ergebnisse der GfK-Konsumklimastudie für Juni 2019

Die Stimmung der Verbraucher zeigt im Juni 2019 ein sehr uneinheitliches Bild. Die Anschaffungsneigung legt wieder zu, während die Einkommenserwartung deutliche Rückgänge verzeichnet. Die Konjunkturerwartung hat ihre Talfahrt, zumindest für diesen Moment, beendet. Für Juli prognostiziert GfK für das Konsumklima einen Wert von 9,8 Punkten nach 10,1 Punkten im Juni.

Bereits zum zweiten Mal in Folge verzeichnet das Konsumklima Verluste. Wesentlicher Grund ist der spürbare Rückgang des Einkommensindikators in diesem Monat. Dagegen kann die Anschaffungsneigung ihre im Vormonat erlittenen Einbußen mehr als wettmachen und zeigt eine im Großen und Ganzen stabile Entwicklung. Die Konjunkturerwartung geht aktuell nicht weiter zurück.

Konjunkturerwartung stabilisiert sich

Die Talfahrt der Konjunkturerwartung, die bereits Anfang 2018 begann, ist zumindest für den Moment Juni gestoppt. Der Indikator gewinnt 0,7 Zähler und weist nun 2,4 Punkte auf. Damit stabilisiert sich die Konjunkturstimmung auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres beträgt das Minus nun 17 Zähler.

Nach wie vor belasten die globale Konjunkturabkühlung, die anhaltenden Diskussionen um den Brexit sowie der Handelskonflikt mit den USA den Konjunkturindikator. Diese Faktoren belasten gerade die Exportnation Deutschland. Das gilt insbesondere für den Handelskonflikt mit den USA. Folglich wurden auch die Wachstumsprognosen für die deutsche Wirtschaft spürbar zurückgenommen. Momentan erwarten die Experten einen Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von etwa einem halben Prozent.

Einkommenserwartung bricht ein

Nachdem sich die Einkommensstimmung zuletzt überaus stabil gezeigt hat, muss sie im Juni einen herben Rückschlag hinnehmen. Der Indikator verliert 12,2 Punkte und fällt damit auf 45,5 Zähler. Das ist der niedrigste Wert seit März 2017. Damals wurde 41,6 Punkte gemessen. Auch im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres steht nun ein Minus von knapp 12 Punkten zu Buche.

Bislang hat der Einkommensindikator von der exzellenten Arbeitsmarktentwicklung in Deutschland profitieren können. Doch nun mehren sich die Stimmen, die von einem Ende des Beschäftigungsbooms sprechen. Folglich ist die Furcht vor Jobverlust bei einer Reihe von Arbeitnehmern gestiegen, was auch die GfK-Studie zeigt. Der Anteil der Verbraucher, die davon ausgehen, dass die Erwerbslosigkeit wieder etwas steigen könnte, nimmt im Juni zu.

Vor allem die Beschäftigten in der Automobilindustrie und bei deren Zulieferern dürfte diese Furcht in erster Linie befallen. Neben dem Handelskonflikt mit den USA sowie der weltweiten Konjunkturabschwächung ist diese Branche auch durch die Transformation vom Verbrennungsmotor hin zur E-Mobilität geprägt. Offenbar befürchten nicht wenige, dass für die Herstellung der Elektrofahrzeuge künftig deutlich weniger Arbeitskräfte benötigt werden.

Ob es sich bei diesem Einbruch um einen einmaligen Ausreißer nach unten handelt oder dass der Beginn einer Trendwende für den Indikator ist, werden die kommenden Monate zeigen.

Anschaffungsneigung trotzt den sinkenden Einkommensaussichten

Im Gegensatz zu den Einkommensaussichten kann die Anschaffungsneigung im Juni Zugewinne verzeichnen. Der Indikator gewinnt 3,2 Zähler und steigt auf 53,7 Punkte. Damit macht er die Verluste aus dem Vormonat in Höhe von 2,6 Punkte mehr als wett. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das ein Minus von 1,4 Punkten.

Damit stemmt sich die Konsumneigung in diesem Monat erfolgreich gegen die eingebrochenen Einkommensaussichten. Obwohl eine Reihe von Beschäftigten zunehmend Zweifel an ihrer Jobsicherheit haben, bleibt die Konsumlaune bislang ungebrochen. Ob das so bleibt, hängt sehr stark davon ab, wie sich die Einkommensaussichten in den kommenden Monaten entwickeln werden. Sollte sich der deutliche Rückgang des Indikators im Monat Juni zu einem anhaltenden Abwärtstrend entwickeln, wird es auch die Anschaffungsneigung schwer, ihr gegenwärtig exzellentes Niveau zu halten. 

Konsumklima mit zweitem Rückgang in Folge

Für Juli zeigt das Konsumklima einen Wert von 9,8 Punkten und damit 0,3 Punkte weniger als im Juni. Damit sinkt das Konsumklima zum zweiten Mal in Folge. Die Binnennachfrage bleibt dennoch eine wichtige Stütze der deutschen Konjunktur. Damit das so bleibt, muss der Verunsicherung um die Jobsicherheit, die auch durch den Handelskonflikt mit den USA gewachsen ist, möglichst schnell begegnet werden. Sollte das in den Augen der Beschäftigten nicht gelingen, würde es das Konsumklima noch stärker belasten. Auch die GfK-Konsumprognose von 1,5 Prozent für dieses Jahr wäre dann sicherlich nicht zu halten.

Voraussichtliche Veröffentlichungstermine im dritten Quartal 2019:

• Dienstag, 30. Juli 2019, 8 Uhr
• Mittwoch, 28. August 2019, 8 Uhr
• Mittwoch, 25. September 2019, 8 Uhr

Zur Studie

Der Befragungszeitraum für die aktuelle Analyse war vom 31. Mai bis 14. Juni 2019. Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie „GfK-Konsumklima MAXX“ und basieren auf monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden. In diesem Report werden die Indikatoren grafisch aufbereitet und kurz kommentiert. Das Konsumklima bezieht sich explizit auf die gesamten privaten Konsumausgaben. Der Einzelhandel macht jedoch – je nach Abgrenzung – lediglich etwa 30 Prozent der privaten Konsumausgaben aus. Der Rest sind Dienstleistungen, Reisen, Miete, Gesundheitsdienstleistungen sowie der gesamte Wellness-Bereich. GfK prognostiziert für das Jahr 2019 einen Anstieg des privaten Konsums von 1,5 Prozent. Auch hierbei geht es nicht um die Einzelhandelsumsätze, sondern um die gesamten Konsumausgaben der Verbraucher. Die Anschaffungsneigung ist – wie alle anderen Indikatoren auch – ein Stimmungsindikator. Sie fragt, ob die Verbraucher es derzeit für ratsam halten, größere Anschaffungen zu tätigen. Selbst wenn sie dies mit „Ja“ beantworten, müssen noch zwei weitere Voraussetzungen für einen Kauf vorhanden sein: Der Verbraucher muss das nötige Geld für eine solche größere Anschaffung besitzen und auch eine Notwendigkeit für diese Anschaffung sehen. Zudem handelt es sich hier tatsächlich ausschließlich um langlebige Gebrauchsgüter, die auch ein größeres Budget erfordern.

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