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Wie wirkt sich Covid-19 auf Märkte und das Kaufverhalten aus?

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Wie wirkt sich Covid-19 auf Märkte und das Kaufverhalten aus?



18.05.2020

Wie wirkt sich Covid-19 auf Märkte und das Kaufverhalten aus?

Wie wirkt sich Covid-19 auf Märkte und das Kaufverhalten aus? GfK wagt einen Ausblick auf die «neue Normalität» in Zeiten von Covid-19.

Rotkreuz, 14. Mai 2020 – Die Corona Pandemie hat erhebliche Auswirkungen auf die Marktentwicklung weltweit. GfK hat aus Markt- und Konsumentensicht untersucht, wie sich Covid-19 auf den Schweizer Detailhandel und das Kaufverhalten und die Einstellungen der Konsumenten auswirkt. Zudem geben die GfK Experten einen Ausblick auf die Post-Covid-Phase.

In den beiden Monaten (März/April), die vom Lockdown betroffen waren, gibt es neben vielen negativen Bereichen auch Top-Performer. Am meisten hat der Nonfood Handel gelitten. Die Branchen Bekleidung, Optik sowie Möbel und Garten verzeichneten insgesamt starke Umsatzeinbussen. Ebenso Produkte in Zusammenhang mit Reisen, denn sie sind nach wie vor mit grosser Unsicherheit behaftet. 26% haben ihre Reisepläne gecancelt oder aufgegeben. Dies hängt zum Grossteil damit zusammen, dass mehr als die Hälfte der Schweizer befürchtet, dass die Grenzen noch mindestens 2 Monate geschlossen bleiben.

Stark profitieren konnten Gesundheits- und Hygiene-Produkte wie Thermometer und Desinfektionsmittel, Produkte für Sport@Home wie Fitnessgeräte sowie technische Konsumgüter für Homeoffice und Homeschooling. Ebenso gab es Zuwächse bei Spielen, Kinderspielgeräten und elektronische Games und Gaming Devices.

 

Neue Ideen und Konzepte im Detailhandel

Während in der Lockdownphase der Handel an Kapazitätsgrenzen gestossen ist, sind gleichzeitig im stationären Handel neue Ideen und Konzepte entstanden. Es gibt regionale KMU Initiativen mit der Absicht einer gemeinsamen Kundenansprache und Serviceangeboten sowie viele individuelle Konzepte wie Online 1:1 Life Beratung, Click&Collect oder Heimlieferservices von Branchen, die das bis anhin nicht praktiziert hatten.

 

Umstellung auf «Home» führte auch zu Mehrausgaben

Knapp die Hälfte (48%) der Schweizer gab in der GfK Consumer Pulse Studie an, dass sie im April während des Lockdowns weniger Geld ausgegeben haben als üblich. Allerdings haben die Gutverdienenden oder auch Familien mit Kindern zum Teil mehr Geld ausgegeben als üblich, vor allem für die oben erwähnten, stärker nachgefragten Produkte.

 

Umgang mit dem Virus

Die wahrgenommene Bedrohung durch das Virus lässt nach. Mehr als die Hälfte der Schweizer hält es für unwahrscheinlich, dass sie sich infiziert – dies vor allem auch die über 60-Jährigen. Die überwiegende Mehrheit hält sich dennoch an die Hygienemassnahmen: wäscht sich öfter die Hände (76%) und meidet Kontakt zu anderen Personen (70%).

Mehr als die Hälfte der Schweizer hält eine zweite Welle für durchaus realistisch.

Die Schweizer fühlen sich gut informiert über das Virus und die jeweils geltenden Regelungen und Einschränkungen, allerdings schrumpft der Anteil Personen, die sich sehr gut über das Virus und die Massnahmen informiert fühlen.

 

Ausblick auf die «neue Normalität»

Bestehende Trends werden sich verstärken. Trotz gewisser Anpassungen werden sich Einstellungen und Kaufverhalten nicht grundlegend ändern. Ökologische Themen und auch andere Kundenbedürfnisse bleiben relevant.

Mehr als die Hälfte der Schweizer denkt, dass «work from home» auch künftig zum Alltag gehören wird. Dies bringt gewisse Veränderungen im Konsumenten- und Kaufverhalten mit sich.

Knapp die Hälfte der Schweizer erwartet, dass sie weniger Geld ausgeben werden, 32% wollen öfter Lieferdienste nutzen und 27% vermeiden, in grossen Einkaufszentren einkaufen zu gehen.

 

Bei der aktuellen Krise handelt es sich um den Beginn der vermutlich grössten globalen Rezession seit Generationen, grösser als in der Finanzkrise in 2008/09 (IWF 14.04.2020). Von den Lockdown-Massnahmen sind weltweit nicht nur der Detailhandel, sondern eine Vielzahl von Sektoren betroffen, wie Industrie, Banken, Luftfahrt, Tourismus und viele mehr (OECD 27.03.2020).

Eine interne Studie der GfK (GfK Europe POS Tracking) zur Performance von Tech & Durables Marken in Europa während und nach der Finanzkrise zeigt, dass der zukünftige Erfolg einer Marke sich während einer solchen Krise entscheidet. Marken, die während der Rezession die richtigen Investitionen tätigen und somit ihren Marktanteil erhöhen, konnten ihren Wettbewerbsvorteil im Jahrzehnt nach der Krise beibehalten. Demnach ist davon auszugehen, dass die einsetzende Phase der neuen Normalität der ideale Zeitpunkt dafür ist, die Zielrichtung der Marketing-Investitionen zu überprüfen.

 

Informationen zu den Studien

Die in diesem Artikel aufgeführten Daten stammen aus:

GfK COVID-19 Consumer Pulse Study
Studie zu Konsumentenverhalten, Einstellungen und Werten während des Corona-Lockdowns. Online-Befragung von je 500 Personen der Deutsch- und Westschweiz pro Woche während vier Wochen im April 2020.

 

GfK Markt Monitor
Der GfK Markt Monitor Schweiz ist eine Dienstleistung der GfK Switzerland AG in Zusammenarbeit mit über 40 grossen Schweizer Detailhändlern. Diese erzielen rund 50 Prozent des gesamten Detailhandelsumsatzes. Nicht integriert ist der Fachhandel.

 

 

Medienanfragen:

GfK Switzerland AG
Verona Klug

+41 41 632 91 15
verona.klug@gfk.com