GfK Kaufkraft Europa 2024 ist ab sofort verfügbar
Nürnberg, 24. Oktober, 2024 – Die durchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft in Europa beläuft sich 2024 auf 18.768 Euro. Allerdings gibt es zwischen den 42 europäischen Ländern deutliche Unterschiede: So haben die Menschen in Liechtenstein, der Schweiz und Luxemburg ein weitaus höheres Nettoeinkommen als im Rest Europas, während die Kaufkraft
im Kosovo, in Belarus und in der Ukraine am niedrigsten ist. Großer Gewinner ist das Vereinigte Königreich, das im gesamteuropäischen Vergleich um gleich drei Plätze nach vorne rückt. Das zeigt die neue Studie „GfK Kaufkraft Europa
2024“, die ab sofort verfügbar ist.
Für das Jahr 2024 haben die Europäer insgesamt rund 12,9 Billionen Euro zur Verfügung, die sie für Essen, Wohnen, Dienstleistungen, Energiekosten, private Altersvorsorge, Versicherungen, Urlaub, Mobilität oder auch Konsumwünsche ausgeben können. Pro Kopf entspricht dies einer Kaufkraft von durchschnittlich 18.768 Euro, was im Vergleich zum revidierten Vorjahreswert ein Wachstum von nominal 3,9 Prozent bedeutet. Wie viel die Verbraucher jedoch für Ausgaben und zum Sparen tatsächlich zur Verfügung haben, unterscheidet sich sehr von Land zu Land und hängt auch davon ab, wie sich die Verbraucherpreise 2024 entwickeln.
Irland rutscht sechs Plätze nach hinten
Wie in den Vorjahren liegt Liechtenstein auch in diesem Jahr wieder mit deutlichem Abstand auf dem ersten Platz des Kaufkraftrankings. Die Liechtensteiner haben eine Pro-Kopf-Kaufkraft von 70.180 Euro, was mehr als dem 3,7-Fachen des europäischen Durchschnitts entspricht. Auf den Rängen zwei und drei folgen die Schweiz und Luxemburg. Während die Pro-Kopf-Kaufkraft der Schweizer mit 52.566 Euro 2,8-mal so hoch wie die des Durchschnittseuropäers ist, haben die Luxemburger ein verfügbares Nettoeinkommen von 41.785 Euro pro Kopf. Damit liegen sie mehr als das 2,2-Fache über dem Durchschnitt in Europa.
Kaufkraftranking Europa (Top 10)
Ranking 2024 (Vorjahr) | Staat | Einwohner | Kaufkraft 2024 pro Einwohner in € | Kaufkraftindex Europa* |
1 (1) | Liechtenstein | 39.677 | 70.180 | 373,9 |
2 (2) | Schweiz | 8.960.817 | 52.566 | 280,1 |
3 (3) | Luxemburg | 672.100 | 41.785 | 222,6 |
4 (4) | Island | 383.726 | 34.156 | 182,0 |
5 (5) | Dänemark | 5.961.249 | 31.162 | 166,0 |
6 (7) | Österreich | 9.170.647 | 29.266 | 155,9 |
7 (10) | Vereinigtes Königreich | 68.171.155 | 28.086 | 149,6 |
8 (8) | Norwegen | 5.550.203 | 28.072 | 149,6 |
9 (9) | Deutschland | 84.669.326 | 27.848 | 148,4 |
10 (12) | Niederlande | 17.942.942 | 27.558 | 146,8 |
Europa gesamt | 686.854.148 | 18.768 | 100,0 |
Wechselkurse der Nicht-Euro-Länder: Prognose der Europäischen Kommission für 2024 zum 15.05.2024
Auch alle anderen Länder in den Top 10 weisen eine sehr hohe Pro-Kopf-Kaufkraft auf, die mindestens 47 Prozent über dem europäischen Durchschnitt liegt. Großer Gewinner ist das Vereinigte Königreich, das in diesem Jahr drei Ränge nach vorne rückt und mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 28.086 Euro den siebten Rang belegt.
Große Verluste hat hingegen das benachbarte Irland zu verzeichnen: Nachdem der Inselstaat in den letzten beiden Jahren auf der Überholspur war und sich im Ranking immer weiter verbesserte, rutscht er 2024 um sechs Plätze nach hinten und damit aus den Top 10. Mit 26.880 Euro pro Kopf liegen die Iren auf dem zwölften Rang und 43 Prozent über dem europäischen Durchschnitt.
Österreich verbessert sich in diesem Jahr erneut um einen Rang und belegt inzwischen mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 29.266 Euro den sechsten Platz. Neu in den Top 10 sind die Niederlande, die mit einem verfügbaren Nettoeinkommen von durchschnittlich 27.558 Euro pro Person den zehnten Platz einnehmen.
Insgesamt liegen 16 der 42 untersuchten Länder über dem europäischen Durchschnitt. Dem gegenüber stehen 26 Länder, deren Pro-Kopf-Kaufkraft unterdurchschnittlich ist – inklusive Spanien, das mit 18.013 Euro pro Kopf leicht unter dem europäischen Durchschnitt liegt. Das Schlusslicht bildet wie in den Vorjahren die Ukraine. Dort haben die Menschen nur 2.878 Euro pro Kopf und damit knapp über 15 Prozent des europäischen Durchschnitts zur Verfügung.
Markus Frank, NIQ-GfK-Experte im Bereich Geomarketing, kommentiert: „Mit 3,9 Prozent fällt das nominale Wachstum der Kaufkraft in Europa deutlich moderater aus als in den beiden Vorjahren. Gleichzeitig sinkt aber auch die Inflationsrate, sodass zumindest der Anstieg der Verbraucherpreise aufgefangen werden dürfte. Erfreulicherweise setzt sich auch der Trend fort, dass kaufkraftschwächere Länder höhere Kaufkraftzuwächse verzeichnen, wodurch sich die Kaufkraftschere in Europa weiter schließt und sich die Einkommen langsam annähern. Dennoch bleiben die Kaufkraftunterschiede zwischen und innerhalb der Länder auch 2024 groß.“
Vergleich ausgewählter Länder und Regionen
Im Folgenden wird die Kaufkraftverteilung in den Niederlanden, Frankreich, Italien, Spanien, der Tschechischen Republik, Polen, Ungarn und Rumänien genauer betrachtet. Diese bieten Einblicke in die regionale Verteilung des Ausgabepotenzials innerhalb der jeweiligen Länder.
Ranking 2024 (Vorjahr) | Staat | Einwohner | Kaufkraft 2024 pro Einwohner in € | Kaufkraftindex Europa* |
10 (12) | Niederlande | 17.942.942 | 27.558 | 146,8 |
14 (15) | Frankreich | 68.373.433 | 24.328 | 129,6 |
16 (16) | Italien | 58.989.749 | 21.078 | 112,3 |
17 (17) | Spanien | 48.746.804 | 18.013 | 96,0 |
24 (20) | Tschechische Republik | 10.900.555 | 14.106 | 75,2 |
27 (28) | Polen | 37.636.508 | 12.561 | 66,9 |
30 (29) | Ungarn | 9.584627 | 11.570 | 61,6 |
32 (33) | Rumänien | 19.066.649 | 9.092 | 48,4 |
Wechselkurse der Nicht-Euro-Länder: Prognose der Europäischen Kommission für 2024 zum 15.05.2024
Niederlande: Homogene Kaufkraftverteilung in den Provinzen
In den Niederlanden steht den Menschen eine Pro-Kopf-Kaufkraft von 27.558 Euro zur Verfügung. Damit liegen die Niederländer europaweit auf dem zehnten Platz und knapp 47 Prozent über dem europäischen Durchschnitt.
Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern, in denen die Kaufkraftschere zum Teil sehr weit auseinander geht, fällt die regionale Verteilung des Ausgabepotenzials in den niederländischen Provinzen recht ausgewogen aus. So liegt die erstplatzierte Provinz Noord-Holland rund um die Hauptstadt Amsterdam mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 29.890 Euro weniger als 9 Prozent über dem Landesdurchschnitt. Gleichzeitig ist aber auch zu beobachten, dass die kaufkraftschwächste Provinz sich immer mehr vom Durchschnitt entfernt. 2024 liegt Groningen mit 23.971 Euro pro Person exakt 13 Prozent und damit mehr als 5 Prozentpunkte weiter unter dem Durchschnitt als noch im Vorjahr.
Provinzen Niederlande
Rang (von 12) | Provinz | Einwohner | Kaufkraft pro Einwohner in € | Landesindex* | Europaindex* |
1 | Noord-Holland | 2.976.487 | 29.890 | 108,5 | 159,3 |
2 | Utrecht | 1.400.057 | 29.093 | 105,6 | 155,0 |
3 | Noord-Brabant | 2.644.739 | 28.039 | 101,7 | 149,4 |
4 | Gelderland | 2.149.071 | 27.164 | 98,6 | 144,7 |
5 | Zuid-Holland | 3.840.460 | 27.081 | 98,3 | 144,3 |
6 | Zeeland | 391.634 | 26.879 | 97,5 | 143,2 |
7 | Limburg | 1.133.255 | 26.327 | 95,5 | 140,3 |
8 | Overijssel | 1.189.033 | 26.300 | 95,4 | 140,1 |
9 | Drenthe | 504.129 | 26.263 | 95,3 | 139,9 |
10 | Fryslan | 661.904 | 26.035 | 94,5 | 138,7 |
11 | Flevoland | 450.826 | 25.993 | 94,3 | 138,5 |
12 | Groningen | 601.347 | 23.971 | 87,0 | 127,7 |
In diesem Jahr gibt es einige Rangänderungen bei den niederländischen Provinzen. So tauschen Gelderland und Zuid-Holland die Plätze vier und fünf, während sich Overijssel, Drente und Fryslan um jeweils einen Rang verbessern. Die größten Verluste hat Flevoland verzeichnen: Die jüngste Provinz der Niederlande rutscht 2024 um drei Ränge nach hinten und belegt mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 25.993 Euro den elften Platz.
Frankreich: Höchste und niedrigste Kaufkraft in und um Paris
In Frankreich beläuft sich die durchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft in diesem Jahr auf 24.328 Euro. Damit liegen die Franzosen knapp 30 Prozent über dem europäischen Durchschnitt. Im Vergleich aller europäischen Länder belegen sie damit Rang 14 und konnten sich zum Vorjahr um einen Platz verbessern.
Top 10 Kreise (Arrondissements) Frankreich
Rang (von 320) | Kreis | Einwohner | Kaufkraft pro Einwohner in € | Landesindex* | Europaindex* |
1 | Paris | 2.087.577 | 41.737 | 171,6 | 222,4 |
2 | Boulogne-Billancourt | 320.919 | 38.662 | 158,9 | 206,0 |
3 | Gex | 104.534 | 35.561 | 146,2 | 189,5 |
4 | Nanterre | 920.140 | 34.823 | 143,1 | 185,5 |
5 | Saint-Germain-en-Laye | 533.673 | 34.322 | 141,1 | 182,9 |
6 | Saint-Julien-en-Genevois | 202.794 | 32.855 | 135,1 | 175,1 |
7 | Versailles | 422.735 | 31.694 | 130,3 | 168,9 |
8 | Nogent-sur-Marne | 519.980 | 31.621 | 130,0 | 168,5 |
9 | Grasse | 581.366 | 31.420 | 129,1 | 167,4 |
10 | Rambouillet | 233.281 | 31.191 | 128,2 | 166,2 |
Die meisten Kreise in den Top 10 befinden sich geografisch in der Region Île-de-France rund um die französische Hauptstadt. Paris führt dabei auch das Ranking wie in den Vorjahren an. Mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 41.737 Euro steht den Parisern fast 72 Prozent mehr Geld für ihre Ausgaben und zum Sparen zur Verfügung als dem durchschnittlichen Franzosen. Verglichen mit dem letztplatzierten Arrondissement ist das verfügbare Nettoeinkommen der französischen Hauptstädter sogar 2,5-mal so hoch. Den letzten Platz belegt wie auch in den Vorjahren das nördlich von Paris gelegene Arrondissement Saint-Denis, wo die Pro-Kopf-Kaufkraft mit durchschnittlich 16.501 Euro mehr als 32 Prozent unter dem Landesdurchschnitt liegt.
Im zweitplatzierten Arrondissement Boulogne-Billancourt hat die Bevölkerung pro Kopf immerhin ein Ausgabepotenzial von 38.662 Euro pro Kopf und damit fast 59 Prozent mehr als der französische Durchschnitt zur Verfügung, im drittplatzierten Gex sind es 35.561 Euro und 46 Prozent mehr als der Durchschnitt. Neu in den Top 10 ist in diesem Jahr der Kreis Grasse auf Platz neun: Das nördlich von Cannes gelegene Arrondissement liegt mit 31.420 Euro pro Kopf 29 Prozent über dem Landesdurchschnitt und verdrängt damit Thonon-les-Bains aus den Top 10. Fast exakt auf Landesdurchschnitt liegt der Kreis Chalon-sur-Saone mit einem verfügbaren Nettoeinkommen von 24.323 Euro pro Person.
Italien: Starkes Kaufkraftgefälle zwischen Nord- und Süditalien
In Italien beträgt die durchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft 21.078 Euro. Damit liegen die Italiener etwas mehr als 12 Prozent über dem europäischen Durchschnitt und auf Rang 16 der 42 betrachteten Länder.
Top 10 Provinzen Italien
Rang (von 109) | Provinz | Einwohner | Kaufkraft pro Einwohner in € | Landesindex* | Europaindex* |
1 | Bolzano/Bozen | 536.933 | 28.807 | 136,7 | 153,5 |
2 | Milan | 3.247.764 | 28.772 | 136,5 | 153,3 |
3 | Bologna | 1.018.346 | 26.388 | 125,2 | 140,6 |
4 | Lecco | 333.578 | 25.955 | 123,1 | 138,3 |
5 | Monza e della Brianza | 877.680 | 25.849 | 122,6 | 137,7 |
6 | Parma | 454.537 | 25.212 | 119,6 | 134,3 |
7 | Belluno | 197.767 | 25.100 | 119,1 | 133,7 |
8 | Trieste | 228.952 | 24.928 | 118,3 | 132,8 |
9 | Modena | 706.972 | 24.866 | 118,0 | 132,5 |
10 | Trento | 545.183 | 24.361 | 115,6 | 129,8 |
Die Kaufkraftverteilung in Italien zeigt deutliche Unterschiede zwischen dem wohlhabenden Norden und dem ärmeren Süden. So liegen alle Provinzen in den Top 10 im nördlichen Italien. Nachdem in den letzten Jahren die Provinz Milano unangefochtener Spitzenreiter war, zieht in diesem Jahr Bolzano/Bozen an der Hauptstadtprovinz vorbei und führt das Kaufkraftranking an. Die Provinz rund um die Landeshauptstadt Südtirols liegt mit einem Ausgabepotenzial von 28.807 Euro pro Kopf nur 35 Euro vor Milano und knapp 37 Prozent über dem Landesdurchschnitt.
Umgekehrt liegen die zehn kaufkraftschwächsten Provinzen alle im südlichen Teil Italiens. Schlusslicht ist wie auch in den Vorjahren Crotone, wo den Menschen 13.241 Euro pro Person zur Verfügung stehen. Dies entspricht 63 Prozent des Landesdurchschnitts. Damit haben die Menschen in Bolzano/Bozen zwar fast das 2,2-Fache der Kaufkraft der Menschen in Crotone, allerdings lässt sich auch beobachten, dass sich die Schere zwischen den kaufkraftstarken und -schwachen Regionen des Landes das zweite Jahr in Folge etwas schließt. Am durchschnittlichsten ist das verfügbare Nettoeinkommen mit 20.788 Euro pro Person in Perugia.
Neben dem neuen Spitzenreiter gibt es weitere Änderungen in den Top 10: So verbessern sich Parma, Belluno und Modena dieses Jahr um jeweils einen Rang, während Trieste sich um zwei Plätze verschlechtert und nun auf Rang acht liegt. Neu in den Top 10 ist Trento: Mit 24.361 Euro pro Kopf belegt die norditalienische Provinz den zehnten Rang, während Genova auf Platz 12 verdrängt wird.
Spanien: Allein im europäischen Mittelfeld
In Spanien haben die Menschen dieses Jahr 18.013 Euro für ihre Ausgaben und zum Sparen zur Verfügung. Damit liegen die Spanier exakt 4 Prozent unter dem europäischen Durchschnitt und auf Rang 17 der 42 europäischen Länder. Somit befindet sich Spanien wie auch schon in den Vorjahren allein im europäischen Mittelfeld und konnte sich im Vergleich zu letztem Jahr etwas weiter dem Europaschnitt annähern.
Top 10 Provinzen Spanien
Rang (von 54) | Provinz | Einwohner | Kaufkraft pro Einwohner in € | Landesindex* | Europaindex* |
1 | Gipuzkoa | 726.712 | 23.029 | 127,9 | 122,7 |
2 | Madrid | 6.871.903 | 22.426 | 124,5 | 119,5 |
3 | Araba/Alava | 336.308 | 22.372 | 124,2 | 119,2 |
4 | Bizkaia | 1.153.282 | 22.214 | 123,3 | 118,4 |
5 | Barcelona | 5.797.356 | 21.219 | 117,8 | 113,1 |
6 | Asturias | 1.006.060 | 21.035 | 116,8 | 112,1 |
7 | Burgos | 357.370 | 20.848 | 115,7 | 111,1 |
8 | Navarra | 672.155 | 20.788 | 115,4 | 110,8 |
9 | Zaragoza | 979.365 | 20.544 | 114,1 | 109,5 |
10 | Valladolid | 521.333 | 20.063 | 111,4 | 106,9 |
Mit Gipuzkoa kann die flächenmäßig kleinste Provinz des Landes das dritte Jahr in Folge ihre Spitzenposition verteidigen. Die Menschen dort haben im Schnitt ein verfügbares Nettoeinkommen von 23.029 Euro pro Person, womit sie knapp 28 Prozent über dem Landesdurchschnitt liegen. In der zweitplatzierten Hauptstadtprovinz Madrid liegt die Kaufkraft mit 22.426 Euro noch knapp 25 Prozent über dem spanischen Durchschnittswert.
Rangänderungen gibt es in den Top 10 im Vergleich zum Vorjahr nur eine: So zieht Asturias in diesem Jahr an Burgos vorbei und belegt mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 21.035 Euro den sechsten Rang, womit es knapp 17 Prozent über dem Landesdurchschnitt liegt. Die durchschnittlichste Kaufkraft hat Girona: In der nordöstlichen Provinz nahe der französischen Grenze beträgt das verfügbare Ausgabepotenzial 18.179 Euro.
Am Ende des Kaufkraftrankings sind hingegen die südlich gelegenen Provinzen Spaniens zu finden. Auf dem letzten Platz liegt dieses Jahr erstmals seit Jahren nicht mehr die flächenmäßig größte Provinz des Landes Badajoz, sondern Almeria. In der Hafenstadt im Süden des Landes haben die Einwohner eine Pro-Kopf-Kaufkraft von 13.258 Euro, womit sie mehr als 26 Prozent unter dem Landesdurchschnitt liegen.
Tschechische Republik: Höchste Pro-Kopf-Kaufkraft in und um Prag
In der Tschechischen Republik liegt das Ausgabepotenzial in diesem Jahr bei 14.106 Euro. Nachdem sich das Land in den letzten Jahren immer mehr dem europäischen Durchschnitt angenähert an, entfernt es sich nun wieder und verliert im Vergleich zum Vorjahr vier Ränge. 2024 liegen die Tschechen auf Platz 24 der 42 untersuchten Länder und knapp 25 Prozent unter dem europäischen Durchschnitt. Dies ist unter anderem auf Wechselkurseffekte zurückzuführen.
Top 10 Kreise (Okresy) Tschechische Republik
Rang (von 77) | Kreis | Einwohner | Kaufkraft pro Einwohner in € | Landesindex* | Europaindex* |
1 | Praha | 1.384.732 | 18.667 | 132,3 | 99,5 |
2 | Praha-zapad | 160.626 | 14.930 | 105,8 | 79,6 |
3 | Beroun | 101.748 | 14.731 | 104,4 | 78,5 |
4 | Mlada Boleslav | 136.480 | 14.730 | 104,4 | 78,5 |
5 | Praha-vychod | 202.067 | 14.684 | 104,1 | 78,2 |
6 | Benesov | 103.359 | 14.670 | 104,0 | 78,2 |
7 | Brno-mesto | 400.566 | 14.663 | 103,9 | 78,1 |
8 | Kladno | 170.272 | 14.645 | 103,8 | 78,0 |
9 | Pribram | 118.150 | 14.631 | 103,7 | 78,0 |
10 | Kutna Hora | 78.431 | 14.539 | 103,1 | 77,5 |
Wie in den Jahren zuvor nimmt der Hauptstadtkreis Praha auch 2024 wieder mit deutlichem Abstand den ersten Platz des Rankings ein. Mit 18.667 Euro pro Kopf haben die Prager über 32 Prozent mehr für Ausgaben und zum Sparen zur Verfügung als der Landesdurchschnitt, womit sie nur knapp unter dem europäischen Durchschnitt liegen.
Alle anderen Platzierungen in den Top 10 werden im Vergleich zum Vorjahr kräftig durchgemischt. Die Großstadt Brno-mesto (Brünn), die als einzige Region unter den Top 10 nicht rund um die Hauptstadt liegt, steigt mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 14.663 Euro auf Rang sieben ein. Ebenfalls neu ist das östlich von Prag gelegene Kutna Hora auf Rang zehn, wo die Menschen ein verfügbares Nettoeinkommen von 14.539 Euro pro Person haben und damit 3 Prozent über dem Landesdurchschnitt liegen.
Im Kreis Pelhrimov liegt das Ausgabepotenzial mit 14.045 Euro pro Kopf am nächsten am Landesdurchschnitt. Am Ende des Rankings befindet sich der Kreis Ostrava-mesto im Osten an der polnischen Grenze, der in diesem Jahr das langjährige Schlusslicht Jesenik ablöst. In Ostrava-mesto haben die Menschen eine Pro-Kopf-Kaufkraft von 12.186 Euro, womit sie knapp 14 Prozent unter dem tschechischen Durchschnitt liegen.
Polen: Kaufkraftschere schließt sich zum ersten Mal seit Jahren etwas
In Polen beläuft sich die durchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft 2024 auf 12.561 Euro. Damit liegen die Polen rund 33 Prozent unter dem europäischen Durchschnitt und verbessern sich wie schon bereits im Vorjahr um einen Platz auf Rang 27.
Top 10 Kreise (Powiaty) Polen
Rang (von 380) | Kreis | Einwohner | Kaufkraft pro Einwohner in € | Landesindex* | Europaindex* |
1 | Warszawa | 1.861.548 | 19.878 | 158,3 | 105,9 |
2 | Sopot | 31.920 | 19.084 | 151,9 | 101,7 |
3 | Wroclaw | 673.704 | 17.044 | 135,7 | 90,8 |
4 | Katowice | 279.232 | 16.825 | 133,9 | 89,6 |
5 | Plock | 111.180 | 16.704 | 133,0 | 89,0 |
6 | Siedlce | 75.299 | 16.615 | 132,3 | 88,5 |
7 | Poznan | 538.471 | 16.593 | 132,1 | 88,4 |
8 | Krakow | 806.124 | 16.253 | 129,4 | 86,6 |
9 | Bielsko-Biala | 165.747 | 15.930 | 126,8 | 84,9 |
10 | Gliwice | 169.955 | 15.862 | 126,3 | 84,5 |
Auf den ersten vier Rängen hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht viel getan. Angeführt wird das Kreiskranking in Polen vom Hauptstadtkreis Warszawa, wo die Kaufkraft mit 19.878 Euro mehr als 58 Prozent über dem Landesdurchschnitt liegt. Neu in den Top 10 sind in diesem Jahr die Kreise Plock und Siedlce auf den Plätzen fünf und sechs. Poznan, Krakow, Bielsko-Biala und Gliwice verlieren jeweils zwei Ränge. Die durchschnittlichste Kaufkraft ist im Kreis Glogowski zu finden. Dort haben die Menschen mit 12.539 Euro pro Kopf 22 Euro weniger als der Landesdurchschnitt zur Verfügung.
Mit 8.292 Euro pro Kopf weisen die Einwohner von Brzozowski das geringste Ausgabepotenzial des Landes auf, womit der Kreis im Karpatenvorland das langjährige Schlusslicht Kolnenski ablöst. In Brzozowski beträgt die Pro-Kopf-Kaufkraft lediglich 8.292 Euro, womit der Kreis exakt 34 Prozent unter dem polnischen Durchschnitt und mehr als 58 Prozent unter der Kaufkraft der Hauptstädter liegt. Gleichzeitig ist aber auch zu beobachten, dass sich die Kaufkraftschere in Polen – entgegen dem Trend der letzten Jahre – 2024 erstmals langsam zu schließen scheint.
Ungarn: Höchste Kaufkraft in und um Budapest sowie in Richtung Österreich
Ungarn belegt im europäischen Vergleich Platz 30 der 42 untersuchten Länder und hat somit im Vergleich zum Vorjahr einen Rang verloren. Mit einer durchschnittlichen Pro-Kopf Kaufkraft von 11.570 Euro liegen die Ungarn mehr als 38 Prozent unter dem europäischen Durchschnitt.
Ein Blick auf die 20 ungarischen Komitate zeigt, dass vor allem die fünf Komitate mit einer überdurchschnittlich hohen Kaufkraft ihre Spitzenpositionen verteidigen konnten. Sie alle befinden sich entweder in oder um Budapest oder in Richtung der Grenze zu den österreichischen Nachbarn. Die Hauptstadt liegt dabei mit einem Ausgabepotenzial von 15.029 Euro pro Kopf mit deutlichem Abstand auf dem ersten Platz und knapp 30 Prozent über dem Landesdurchschnitt.
Top 10 Komitate (Megyek) Ungarn
Rang (von 20) | Komitat | Einwohner | Kaufkraft pro Einwohner in € | Landesindex* | Europaindex* |
1 | Budapest | 1.686.222 | 15.029 | 129,9 | 80,1 |
2 | Komarom-Esztergom | 301.834 | 12.515 | 108,2 | 66,7 |
3 | Fejer | 419.490 | 12.364 | 106,9 | 65,9 |
4 | Pest | 1.333.257 | 12.306 | 106,4 | 65,6 |
5 | Veszprem | 335.979 | 11.588 | 100,2 | 61,7 |
6 | Vas | 248.199 | 11.068 | 95,7 | 59,0 |
7 | Tolna | 206.398 | 10.965 | 94,8 | 58,4 |
8 | Gyor-Moson-Sopron | 473.246 | 10.949 | 94,6 | 58,3 |
9 | Heves | 285.058 | 10.846 | 93,7 | 57,8 |
10 | Csongrad | 389.411 | 10.671 | 92,2 | 56,9 |
Mit einem verfügbaren Nettoeinkommen von 11.588 Euro pro Kopf kommt Veszprem am nächsten an den Landesdurchschnitt heran und liegt nur 18 Euro darüber. Rangänderungen in den Top 10 gibt es dieses Jahr auf den Plätzen sechs bis neun. So tauschen Tolna und Vas die Ränge sechs und sieben, während sich Gyor-Moson-Sopron in diesem Jahr um einen Platz verbessert und mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 10.949 Euro an Heves vorbei auf Platz acht zieht.
Schlusslicht des Rankings ist wie in den Vorjahren das Komitat Szabolcs-Szatmar-Bereg, wo die Menschen eine Pro-Kopf-Kaufkraft von 8.988 Euro haben und damit mehr als 22 Prozent unter dem Landesdurchschnitt liegen.
Rumänien: Kaufkraftschere öffnet sich weiter
In Rumänien beläuft sich die Pro-Kopf-Kaufkraft in diesem Jahr auf 9.092 Euro. Damit liegen die Rumänen knapp 52 Prozent unter dem europäischen Durchschnitt und verbessern sich um einen Platz auf Rang 32.
Top 10 Kreise (Judete) Rumänien
Rang (von 42) | Kreis | Einwohner | Kaufkraft pro Einwohner in € | Landesindex* | Europaindex* |
1 | Bucuresti | 1.725.271 | 18.580 | 204,4 | 99,0 |
2 | Cluj | 688.930 | 14.598 | 160,6 | 77,8 |
3 | Timis | 658.607 | 14.098 | 155,1 | 75,1 |
4 | Ilfov | 564.854 | 13.801 | 151,8 | 73,5 |
5 | Sibiu | 391.413 | 11.805 | 129,8 | 62,9 |
6 | Brasov | 552.793 | 11.372 | 125,1 | 60,6 |
7 | Prahova | 691.202 | 9.415 | 103,6 | 50,2 |
8 | Arad | 410.414 | 9.283 | 102,1 | 49,5 |
9 | Constanta | 657.060 | 9.280 | 102,1 | 49,4 |
10 | Alba | 325.776 | 9.271 | 102,0 | 49,4 |
Den ersten Platz unter den rumänischen Kreisen nimmt wie in den Vorjahren mit deutlichem Abstand Bucuresti ein. Mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 18.580 Euro haben die Hauptstädter mehr als das Doppelte des Landesdurchschnitts für Ausgaben und zum Sparen zur Verfügung. Verglichen mit dem kaufkraftschwächsten Kreis Vaslui haben sie sogar ein Ausgabepotenzial, das 4,3-mal so hoch ist. Damit setzt sich der Trend, dass die Schere zwischen kaufkraftschwachen und -starken Regionen in Rumänien weiter auseinandergeht, auch in diesem Jahr fort.
Alle Kreise in den Top 10 verfügen über eine überdurchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es dabei ein paar Rangänderungen. So konnte sich Prahova um drei Ränge auf Platz sieben vorschieben, während Alba um einen Platz nach hinten auf Rang zehn rutscht. Neu in den Top 10 ist Constanta: Der am Schwarzen Meer gelegene Kreis belegt mit einem verfügbaren Nettoeinkommen von 9.280 Euro pro Person den neunten Platz. Am nächsten an den Landesdurchschnitt kommt der Kreis Arges, der knapp den Einzug in die Top 10 verfehlt. Dort haben die Menschen 9.105 Euro und damit 13 Euro mehr als der durchschnittliche Rumäne für ihre Ausgaben und zum Sparen zur Verfügung.
Zur Studie
Die Studie „GfK Kaufkraft Europa 2024“ liegt für 42 europäische Länder auf feinräumigen Ebenen wie Gemeinden und Postleitzahlen vor, ebenso wie passende Daten zu Einwohnern und Haushalten sowie digitale Landkarten.
Die Kaufkraft bezeichnet das verfügbare Einkommen ohne Steuern und Sozialabgaben inklusive Transferleistungen und wird pro Kopf und Jahr in Euro als Index ausgewiesen. Die GfK Kaufkraft bezieht sich auf die nominal verfügbaren Einkommen. Dies bedeutet, dass die Werte nicht inflationsbereinigt sind. Basis der Berechnung sind neben Daten der Einkommensteuerstatistik einschlägige Statistiken zur Berechnung von Transferleistungen sowie Prognosewerte der Wirtschaftsinstitute.
Von der allgemeinen Kaufkraft bestreiten die Verbraucher alle Ausgaben für Essen, Wohnen, Dienstleistungen, aber auch Energiekosten, private Altersvorsorge und Versicherungen sowie andere Ausgaben, beispielsweise für Urlaub, ihre Mobilität und Konsumwünsche.
Weitere Informationen
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Pressekontakt: Thomas Muranyi, T +49 911 395 4928, thomas.muranyi@nielseniq.com
Über GfK – ein NielsenIQ Unternehmen
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