Tradition trifft Moderne – der deutsche Uhrenmarkt ist in Bewegung.
Der Uhrenmarkt ist in Bewegung – durch smarte Uhren wird Wachstum in der Branche generiert. Legt man den Fokus auf den traditionellen Uhrenmarkt, so wird mehr als die Hälfte an Stückzahlen im Preisbereich bis 100 € erwirtschaftet. Hier liegt der Fokus zumeist auf dem modischen Aspekt. Die Uhr als Fashion Statement, passend zum täglichen Look zu einem erschwinglichen Preis. Doch wie entwickelt sich der Uhrenmarkt, welche Uhren mögen die Deutschen und welche Rolle spielt das Internet?
Der Uhrenmarkt unterteilt sich generell in traditionelle Armbanduhren (Quarz- bzw. Mechanisch), sowie „intelligente“ Uhren, wie den Connected Watches oder deren Weiterentwicklung, den Smart Watches, die mit ihrer Vielzahl an Applikationen ein Höchstmaß an Flexibilität an die wechselnden Bedürfnisse ihrer Besitzer bieten.
Tradition und Moderne im Uhrenmarkt
Traditionelle Uhren prägen dabei weiterhin den deutschen Markt und kennzeichnen sich durch stabile Verkaufszahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (2016) aus. Im Jahr 2017 wurde jede zweite Uhr bei Juwelieren und Uhrenfachhändlern gekauft und bleibt damit weiterhin der präferierte Einkaufsort des Konsumenten. Beim Juwelier gaben die Deutschen durchschnittlich 379 Euro für eine Armbanduhr aus. Im Nichtfachhandel – dazu zählen Kauf, Waren – und Versandhäuser sowie Verbrauchermärkte – sind vor allem modische Armbanduhren sehr beliebt, für die im Schnitt 93 Euro gezahlt wurden. Betrachtet man den Gesamtmarkt (Juwelier und Nichtfachhandel), so zeigt sich, dass Uhren dabei zunehmend über das Internet bezogen werden. 27% der zwischen Januar und September in Deutschland gekauften Uhren werden bereits online bestellt – sie stehen allerdings nur für 13% des Umsatzes. Die Deutschen bestellen Online also vorwiegend Uhren aus dem unteren und mittleren Preissegment.1
Das Wachstum im Uhrenmarkt kommt allerdings von den Smart Watches. Waren vor 2015 die intelligenten Uhren noch weitestgehend unbekannt, werden sie zunehmend zu einer festen Größe auf dem Markt und sind zwischenzeitlich in jeder Preislage verfügbar. Heute stehen Smart Watches bereits für 13% des Absatzes im deutschen Uhrenmarkt.1
Starke Marktbedeutung von Uhren in der Preisklasse bis 200 Euro
Uhren im Preisbereich bis 200 Euro werden mit einem Marktanteil von 82% sehr stark nachgefragt. Im Bereich bis 100 € sind es immerhin auch noch 53% – in diesem Preisbereich sind Uhren für Frauen mit 43% vorherrschend und eher von der Mode beeinflusst. Der aktuelle Trend geht in Richtung klarer Formen und Strukturen. Die Uhr als Fashion Statement, passend zum täglichen Look zu einem erschwinglichen Preis führt häufig zu Spontankäufen. Begünstigend kommt das noch relativ junge Phänomen der Influencer hinzu, die auch den Bereich (modische) Uhren für sich entdeckt haben und eine breite Medienwirksamkeit besitzen. Sie haben sicherlich einen positiven Effekt auf die Nachfrage von bestimmten Uhrenherstellern.
Rückblick Weihnachtsgeschäft 2017
Ein elementarer Umsatzbestandteil des Gesamtjahres ist für Uhrenhersteller und -handel traditionell das vierte Quartal. 90% der deutschen Bevölkerung planen den Kauf von Weihnachtsgeschenken in 2017.2 Neben Spielwaren (34%) haben Uhren und Schmuck (30%) gemessen am Umsatzanteil der Monate November/Dezember die höchste Bedeutung. Die Uhr als Fashion Statement, passend zum täglichen Look zu einem erschwinglichen Preis, hat im Weihnachtsgeschäft eine wichtige Rolle gespielt und wird auch in 2018 dieselbe Faszination ausstrahlen.
Zur Methode
Im Rahmen des Handelspanels erhebt GfK regelmäßig die Abverkäufe von traditionellen Armbanduhren bei Juwelieren/Uhrenfachhändlern sowie Generalisten in Deutschland.
1 GfK Panelmarket Germany (Wrist Watches, Jan-Sept 2017)
2 Quelle: Studie „Weihnachtsgeschäft 2017“ im GfK-Individualpanel unter 4.330 Personen (14-75 Jahre) im Zeitraum 26.10.-07.11.2017